Sonntag, 28. August 2016

Aigle - St.Gingolph solo

Da mein Bein noch nicht ganz ok ist, klinke ich mich jeweils nach dem Frühstück aus und mach mich alleine auf den Weg. So gelingt es mir, exakt dasjenige Tempo zu finden, welches meinen Faszien offenbar auch passt. Meistens holt mich dann die Gruppe nach ein bis zwei Stunden ein und wir laufen ein Stück zusammen. Häufig vergesse ich dann, dass ich mein Tempo halten muss, die Faszien ziehen dann aber ziemlich schnell die Notbremse.
Heute startete ich mit meinen Trailschuhen, das lief sich so gut, dass ich die 21 km in fünf Stunden praktisch ohne Pause durchzog. Lediglich nach Bouveret musste ich das Tempo in einer Steigung massiv drosseln.
Alleine unterwegs hat auch seinen Reiz. Es ist ja nicht so, dass ich mich ständig mit meinen Faszien unterhalte, so denke ich bereits über Packlisten für meine nächsten Projekte - Diretissima N-S-CH und PPVPP (Wanderung von PortoPaoloVals nach PortoPortugal). Ich spähe nach möglichen Übernachtungsplätzen und mach mir Gedanken, wie schwer ein luxuriöser Biwaksack sein darf.
Bei all diesen für euch wohl etwas eigenartigen Gedankenspielen, kommt der Genuss der Landschaft nicht zu kurz. Ich stelle fest, dass die Rhone, der ich über mehrere Kilometer folge deutlich schneller unterwegs ist als ich. Über das thermische Kraftwerk, welches über Vouvry thront, werde ich mich noch informieren.
Dann durchquere ich das Vogelreservat Les Grangettes. Hier könnte man wohl locker einen ganzen Tag mit Beobachten von Vögeln verbringen. Unser Projekt lässt solche Unterbrüche nicht zu, und so nehme ich mir einmal mehr vor, in absehbarer Zukunft einen durchwanderten Ort nochmals zu besuchen.
Nach der Überquerung des Canal Stockalper erreiche ich Bouveret und den Lac Léman. Unsere Route führt mitten durch eine Flohmarkt, da ich schon ausreichend Gepäck schleppe, kommt absolut keine Kauflust auf.
Durch die pittoresken Gassen von St. Gingolph schlendere ich zum Hotel und geniesse zunächst auf dem Balkon die Aussicht auf Lausanne.
nach Wäsche und Dusche gibt's ein Bier gleich neben dem Zoll und schon bald trifft das O-W-CH-Grüppli ein.
Morgen werde ich vermutlich nochmals Solo laufen - ab Evian plane ich, wieder mit der Gruppe zu laufen.






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